Tsumeb

... ist ein kleiner gemütlicher Ort mit etwa 17 000 Einwohnern. Im Vergleich zu anderen Orten Namibias sind die Straßen sehr breit angelegt und alles ist ziemlich sauber. Jemand meinte einmal, man könne fast denken, man befinde sich in einer deutschen Kleinstadt, dem kann ich jedoch nicht so richtig zustimmen. Man kommt in den Ort durch eine Palmenallee, eine breite Straße -beide Richtungen zweispurig, wirklich eine Seltenheit -mit Rasenstreifen in der Mitte und an den Rändern, die den ganzen Tag über kräftig bewässert werden. Gut, dass Wasser hier nicht so unheimlich wertvoll ist... Zu Recht wird Tsumeb auch Gartenstadt genannt. Denn es ist wirklich sehr grün, was vor allem dann auffällt, wenn man zuvor stundenlang durch gelbbraune, vertrocknete Graslandschaft mit verdorrten Büschen gefahren ist. Ein anderes markantes Merkmal: Wie man schon bei Google Maps sieht, ist hier alles sehr quadratisch angelegt, die Straßen bilden ein gleichmäßiges Karo-Muster. Das ist insofern praktisch, als dass man sich sehr gut orientieren kann und nicht so schnell die Richtung verliert. Andererseits gleichen die Straßen sich ziemlich und Straßenschilder hielt man an vielen Stellen wohl nicht für nötig. Daher kann man schon einmal eine Weil brauchen, bis man sein eigenes Zuhause wiedergefunden hat.
Nachdem man nun also durch die Palmenallee gefahren ist, wobei erwähnt sei, dass zwischen den Palmen nachmittags viele Menschen sitzen, liegen oder was auch immer, kommt man an ein kleines Einkaufszentrum bestehend aus Supermarkt, Klamottenladen, Handyladen und Fast Food Restaurant. Hier halten sich viele Menschen auf, die auf dem Boden oder den Treppenstufen sitzen, reden, herumstehen, Kinder, die herumrennen. Leute, die auf irgendetwas oder -jemanden warten oder einfach nichts zu tun haben. Oder Leute, die eilig vorbeilaufen.
Gegenüber ist das Gelände vom APC, meinem Arbeitsplatz. Von Weitem schon gut zu erkennen an den Großen Mosaik-Buchstaben an der Mauer. Nach etwa zehn Minuten Fußweg, vorbei an einem schicken Hotel, kommt man ins Zentrum. Hier gibt es einige Geschäfte, die meisten verkaufen sehr viel verschiedene Dinge, in Deutschland würde man diese als Ramschläden bezeichnen, denn es gibt sowohl Bettdecken, also auch Schmuck, Süßigkeiten, Schreibwaren und Babykleidung. Neben diesen gibt es einige Klamottenläden, eine Bank, Copyshop, Post, Supermarkt, eigentlich alles was man so braucht. Das alles befindet sehr nah beieinander auf einem relativ kurzen Abschnitt der Straße, weit laufen muss man also nicht. Auch hier spielt sich viel mehr Leben draußen ab, als in Europa. Menschen sitzen an der Straße,bieten irgendetwas zum Verkauf an oder auch nicht. Jedenfalls ist die Stadt hier sehr belebt. Etwas weiter befindet sich der Park, eine große Rasenfläche mit Bäumen, alles erstaunlich grün, also gut bewässert. Auch hier halten sich Menschen auf, die hier den Nachmittag verbringen.
Viel mehr von der Stadt habe ich ehrlich gesagt noch nicht gesehen. Eine Art Markt gibt es noch, wo man Tomaten und Orangen kaufen kann. Soweit ich weiß drei größere Hotels, eines davon wirkt furchtbar deutsch. (Die Schlagermusik dort ist unerträglich, vor allem wenn man den Text versteht.) Vermutlich sollte ich mir mal Zeit nehmen, den Ort etwas zu erkunden. Was ich noch nicht gesehen habe oder zumindest nicht bei Tageslicht, ist die Location, das „Schwarzenviertel“. Von dort kommen die meisten Kinder, die täglich im APC unterrichtet werden. Interessant wäre es schon, da frage ich aber besser jemanden, der mir das zeigen kann.



Größere Kartenansicht


Wer sich noch mehr für Tsumeb interessiert, kann gerne ein paar Zeilen auf Wikipedia über Tsumeb, die Oshikoto-Region, in der Tsumeb liegt, oder das ganze Land Namibia erfahren. Außerdem besitzt Tsumeb auch eine offizielle Website.