Dienstag, 1. Februar 2011

Sommer, Sonne, Ferien!

So, nach langem Warten -entschuldigt, aber ich bin momentan etwas von der Welt außerhalb Namibias abgeschnitten- erscheint hier nun endlich mein Urlaubsbericht. Leider konnte ich mich bei so vielen Erlebnissen nicht ganz kurz fassen...  

Swakopmunder Musikwoche

Nachdem ich über die Stadt Swakopmund schon so einige gegenteiligen Dinge gehört habe (von „Sooo schön!“ bis „Furchtbar deutsch!“), hatte ich nun endlich die Gelegenheit, mir diese mit eigenen Augen anzusehen. Mit einer Gruppe des APC´s nahmen wir an der jährlich stattfindenden Musikwoche teil –auch eine Veranstaltung über die geredet wird seit ich hier in Namibia bin.
Nach einer siebenstündigen Busfahrt -eingequetscht zwischen vielen Kindern –dort angekommen bin ich mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob ich mich eigentlich noch in Namibia befinde. Das Erste, was auffällt: Es ist kalt. Bei fürchterlicher Hitze waren wir aufgebrochen, nun aber suchten alle ihre Jacken und Pullover hervor und packten sich dick ein soweit möglich  –denn wer hätte sich diese Temperaturen beim Sachen packen auch nur vorstellen können? Der Himmel ist bedeckt und die Luft riecht nach Meer. Die hohe Luftfeuchtigkeit kann tatsächlich spüren, es ist herrlich!
Die Stadt selbst ist mit all dem, was ich bisher von Namibia gesehen habe nicht zu vergleichen: Überall geteerte Straßen mit Bürgersteigen, Plätze sind gepflastert, viel Verkehr, mehrstöckige Häuser die teilweise aus der deutschen Kolonialzeit zu stammen scheinen –übertrieben groß mit vielen Schnörkeln- viele Läden, Hotels und Café´s (Ja, es gibt Café´s!) tragen deutsche Namen. Einem Schild entnehme ich, dass wir uns auf der Kaiser-Wilhelm-Straße befinden. Bemerkenswert ist auch die „Weihnachts“-Straßenbeleuchtung bestehend aus im Dunkeln bunt blinkenden Kerzen-, Engelchen-, Delfin- und Seesternmotiven, welche an jeder Straßenlaterne befestigt sind und zusammen ein skurriles Bild abgeben. In der Fußgängerzone, größtenteils bestehend aus Touristen-Souvenier- und Safari-Shops steht neben einer Palme ein glitzernder Plastikweihnachtsbaum.
Ein großer Anteil der Menschen, die uns begegnen ist weiß und wie sich bald herausstellt zudem auch noch deutsch. In einigen Läden werde ich auf Deutsch angesprochen, auch von schwarzen Verkäufern. Plötzlich gibt es alles zu kaufen, worauf ich die letzten drei Monate lang verzichtet habe. Eine Bäckerei bietet frische Laugenstangen an, nebenan gibt es italienisches Eis zu Touristenpreisen und in einem gemütlichen Buchladen kann man lesend den Nachmittag verbringen und sich mit guter Literatur –ja, auch mit deutscher- eindecken. Am Strand steht ein rotweißer Leuchtturm, man könnte sich ebenso gut an der Nordsee befinden. 

Der malerische Sandstrand stapeln sich die Menschen, die herumliegen und sich bräunen (klar die Weißen wollen braun werden während die Schwarzen alles tun um hellere Haut zu bekommen!) –oder in einem der Cafés mit Kuchen essen. (Nebenbei sei hier erwähnt, dass der Strand wirklich schön und nur im Touristenzentrum so überfüllt ist, anderswo kann man auch sehr gemütlich am Wasser sitzen und die herrlich rauschenden Wellen beobachten!) 

Ein sehr schönes Stück Strand, ganz ohne Touristen
 Und die Musikwoche selbst? –Ebenfalls sehr deutsch –das ging sogar soweit, dass der Chorleiter es teilweise nicht einmal als nötig erachtete, seine Anweisungen ins Englische zu übersetzen. Entsprechend gut war jedoch auch die Organisation, alles war durchgeplant, der Plan für die Woche wurde im Voraus schriftlich ausgegeben und tatsächlich eingehalten, man begann pünktlich mit den Proben –alles Dinge, an die ich mich erst wieder gewöhnen musste. (Mit der Pünktlichkeit hatte ich einige Probleme.) Nicht zu vergessen die Musik, die Hauptsache: Es war wirklich super, mit Musikern aus Namibia, Südafrika und Deutschland unter einem wirklich guten, professionellen Dirigenten zusammen zu spielen. Mir hat es unheimlich großen Spaß gemacht (und auch wenn ich kaum darauf spielen konnte: Es gab tatsächlich einen großen Flügel auf der Bühne!) Die Woche war gut gefüllt mit Stimm- und Gesamtproben für das große Orchester, außerdem gab es ein Juniororchester, einen Chor, Big Band, Brass Band und ein Salonorchester. Stressig war es trotzdem nie –abgesehen von den entspannten Mittagspausen am Strand blieb uns auch genügend Zeit für abendliche Unternehmungen, bei denen wir das Nachtleben von Swakopmund kennenlernen konnten.

Überfülltes Open-Air-Konzert an der Strandpromenade
Highlights der Woche waren das Lehrerkonzert, welches wirklich unglaublich gut war, ein Open-Air-Konzert am Strand, das tatsächlich überfüllt war, anschließend Sundowner in den Dünen. Zwischen Wüste und Ozean zu stehen, ist wirklich ein eigenartiges Erlebnis. Wir befanden uns auf einer Düne –hinter uns die Sand-Hügellschaft der Namib-Wüste, während vor uns die Sonne ins Meer sank!

Hinter uns die Wüste, vor uns das Meer!

Nein, das ist nicht gestellt... ich bin wirklch so unheimlich cool^^


Die Woche wurde beschlossen mit zwei grandiosen Abschlusskonzerten –beide ausverkauft. Die sicherlich über drei Stunden lang waren. Im großen Orchester spielten wir tatsächlich „An der schönen blauen Donau“… (Es sollen sich doch tatsächlich Musiker beklagt haben, es sei zu kitschig…^^) Zum Ausklang des Abends gab es eine After-Party mit einem unheimlich guten Buffet.

Ganze drei Tage verbrachte ich anschließend in Tsumeb, kaum genug Zeit um Sachen zu waschen (ja, hier wäscht man mit der Hand!) und für die nächste große Reise zu packen. (Jedoch reichte es noch, um mir eine Sommer-Kurzhaarfrisur verpassen zu lassen. ^^)

Weihnachten am Strand...

Über Weihnachten fuhren wir wieder nach Swakopmund, so wie das, dem Gewusel dort nach zu urteilen, wohl halb Namibia tut –die andere Hälfte fährt ins Ovamboland zu ihren Familien nach Hause. Wir ded-Freiwilligen trafen uns fast ausnahmslos alle dort, um ein paar lustige Feiertage miteinander zu verbringen, am Strand zu chillen, in die Stadt zu gehen, in Cafés zu sitzen und essen zu gehen. Heilig Abend waren wir über 30, die sich zusammen unter dem Swakopmunder Nordsee-Leuchtturm zum Weihnachtsessen trafen. Es wurde ein netter Abend, wenn auch ganz und gar nicht weihnachtlich –insgeheim wünschten sich an diesem Tag wohl viele ein bisschen nach Hause, spätestens, als der Anruf von der Familie aus Deutschland kam. Pausenlos waren Leute am Telefonieren, an diesem Abend empfand ich das nicht einmal als störend. Um doch noch ein kleines bisschen das Gefühl von Weihnachten zu bekommen gingen wir in einer kleineren Gruppe anschließend in die katholische Messe. Diese war wirklich schön, dennoch erschien es mir seltsam und ungewohnt.
An diesem wunderschönen Ort verbrachten wir Heilig Abend
 Den ersten Weihnachtsfeiertag verbrachten wir so, wie es scheinbar halb Swakopmund tut: Mit einem Braai am Strand. Man kauft dazu bergeweise Essen ein, geht dann zu seinem Grillplatz, den man schon morgens besetzt hat und verbringt den Rest des Tages damit, Fleisch und Gemüse zu braten und zu verspeisen. Währenddessen tun unheimlich viele Menschen, meist ganze Großfamilien um einen herum genau dasselbe, die Luft ist voll von Rauch und Essensgerüchen. Die Leute sind gut gelaunt und die Stimmung ist gut.

Ab nach Cape Town!

Zwei Tage später machen wir uns mit gepackten Rucksäcken wieder auf den Weg, diesmal nach Windhoek. Um Geld zu sparen entschließen wir uns, zu trampen –wenn nicht gerade allein ist eine herrliche Art zu reisen, bei der man interessante Bekanntschaften macht. Unser zweistündiger Aufenthalt in der Hauptstadt wird genutzt um sich mit Proviant für die Weiterreise einzudecken, dann müssen wir uns beeilen, um rechtzeitig im Intercape-Bus zu sitzen, der uns nach Kapstadt bringen soll. Die Hektik hätten wir uns sparen können, denn bis wir tatsächlich losfahren, vergehen noch zwei Stunden. Insgesamt waren wir 12 Freiwillige, in diesem Luxus-Bus, einem Sleepliner mit Klimaanlage und zurückklappbaren Schlafsitzen. Während der 20-stündigen Fahrt brachten wir die „Bus-Stewardess“ vermutlich fast zum Wahnsinn. Angefangen damit, dass zwei aus unserer Gruppe bei der Abfahrt nicht im Bus saßen und einen extra Aufruf brauchten, stellte sich bald heraus, dass drei Leute ihre Pässe im Gepäckanhänger verstaut haAtten –für uns wurde ein Zwischenstopp eingelegt, bei dem wir das sorgfältig gestapelte Gepäck völlig umgraben mussten. Weitaus schlimmer war, dass einer seinen Pass ganz vergessen hatte, was alle in Aufregung versetzte. Während der Fahrt verlor schließlich noch der Anhänger ein Rad und wurde, nachdem alles umgepackt war, einfach zurückgelassen. 

Oh...haben wir was verloren? Ach ja, ein Rad!

 Nach einer halb durchwachten Nacht und langer Prozedur am Grenzübergang kommen wir am nächsten Tag gegen Nachmittag in Kapstadt an, wo ich erst einmal völlig überwältigt bin. Vielleicht liegt es daran, dass ich nach drei Monaten in der Provinz keine große Stadt mehr gewöhnt bin, aber mir kommt einfach alles unheimlich riesig und eine Nummer zu groß vor. Allein die Fläche der Stadt ist schon Wahnsinn. Nach langer Zeit sehe ich wieder Wolkenkratzer. Überfüllte zwei- und mehrspurige Straßen. So viele so verschiedene Menschen. Am Straßenrand stehen Palmen und in der Ferne kann man das Meer sehen. Eine herrliche Stadt!
Voll bepackt machen wir uns auf die Suche nach unserem Backpackers, laufen die Longstreet entlang und sind total begeistert. Hier scheint es nur Bars, Kneipen, Clubs, Pizzerias, Dönerstände(!) und viele herrliche Kramläden zu geben. Die Menschen, die wir treffen scheinen aus aller Welt zu kommen und sind bunt und verrückt. Schwarze, Weiße, Asiaten, Rastas, Ökos, Alternative, jede Menge eigenartige Gestalten. Hier fällt man nicht auf, weil man anders ist, hier sind alle anders.
Unser Backpackers passt herrlich in diesen Teil der Stadt, es ist total verwinkelt, bunt, voll gestellt mit allerhand Kram bzw. „Kunstobjekten“ und unheimlich gemütlich. Zwei Balkons gehen zur Straße hinaus, deren buntes Treiben –vor allem nachts ist es hier überfüllt-  man hier herrlich überblicken kann, während man gemütlich zusammen sitzt. Im Innenhof ist es jedoch erstaunlich ruhig, und da unsere Zimmer hinten liegen, können wir friedlich schlafen, während draußen weiterhin das Leben tobt. (Meist waren wir jedoch ohnehin mittendrin.)
Ja, so sah es im Innenhof des Backpackers aus...nein, das ist nicht zu vollgestellt. Das ist Kunst.

Die Tage in Cape Town nutzen wir, um so richtig das Großstadtleben zu genießen. Um dem Klischee gerecht zu werden muss man natürlich shoppen gehen, oder vielmehr einfach herumlaufen und die vielen tollen Kramläden anschauen, ebenso wie die Souvenirläden in der Innenstadt. Einen kleinen voll gestopften Buchladen gibt es neben dem Backpackers! Etwas weiter wird jeden Abend ein asiatischer Market aufgebaut, wo wir als Abendessen alle verfügbaren asiatischen Gerichte austesten. Auf einer Bühne findet gerade ein von Coca Cola gesponserter Sänger-Contest statt, den wir gespannt mitverfolgen. An der Waterfront kann man vor lauter Touristen kaum gehen, dennoch ist der Hafen sehr schön.
Der von Touristen überfüllte Hafen, im Hintergrund der Tafelberg
Der Himmel ist blau, die Sonne scheint und ein leichter Wind kommt vom Meer –perfektes Urlaubswetter. Noch immer bin ich etwas verloren, weil alles eine Dimension zu groß ist, in einem Riesen-Einkaufscentre verlaufe ich mich völlig hoffnungslos, was jedoch nicht schlimm ist, da ich an einem anderen Ausgang herauskomme und so mehr von der Stadt sehe. Da wir uns schon einmal auf der Partymeile Kapstadts befinden, wird das natürlich richtig ausgekostet. Hier kann man doch tatsächlich bis zwei Uhr nachts wegbleiben, bis die Bars schließen.
Ein absoluter Höhepunkt ist die Bergsteigetour auf den Tafelberg! Mit einem Bekannten eines Freiwilligen, der sich wohl auszukennen scheint, brechen wir früh am Morgen auf, um nicht in der Mittagshitze klettern zu müssen. Bis wir oben ankommen, dauert es etwa drei Stunden. Hier einige Bilder: 
So, erstmal gehts steil nach oben...bloß nicht runter schauen!


Frühstückspause auf einer Felskante. Keine falsche Bewegung!

Das hat sich gelohnt! Ein Blick über Kapstadt.

 Silvester wird natürlich auch ordentlich gefeiert. In einem schönen Innenhof eines Club stoßen wir auf das neue Jahr an. Ein DJ kämpft mit seiner Musik gegen den Lärm der Straßenumzüge an, die unaufhörlich draußen vorbeiziehen. Diese Prozessionen erinnern an Karnevalsumzüge, alle tragen Anzüge, manche Trillerpfeifen, dazu gibt es Blasmusik, Fahnen und fröhliches Geschrei. Getanzt wird natürlich auch, manchmal auch Saltos geschlagen. Im Übrigen dauern diese endlosen Umzüge den ganzen nächsten Tag an, weshalb die Straße abgesperrt und von massenhaft Zuschauern gesäumt ist.

 Zur Feier des Tages haben alle Clubs bis vier Uhr geöffnet. Anschließend sitzen wir noch ein wenig auf dem Balkon unseres Hostels und schauen dem Menschengedränge aus sicherer Entfernung zu.

Und in die Wüste...

Der Großteil der Gruppe fährt nun weiter durch Südafrika die Garden Route entlang, mit Philip, einem anderen Freiwilligen nehme ich den Intercape zurück nach Windhoek. Einen Tag später nimmt uns eine Forschungsgruppe mit nach Gobabeb, einer Wüstenforschungsstation, Philips Arbeitsplatz. Nie zuvor war ich wirklich in einer Wüste und bin nun beeindruckt, wie schön die Landschaft ist. Wüste ist nicht gleich Wüste. Es gibt Berge, Felsen, auf einer Seite der Schotterstraße erstreckt sich eine flache Steinwüste, ab und zu sieht man einen Baum, einige Tiere. Auf der anderen Seite sieht man die Wüste so, wie man sie sich vorstellt: nichts als Sanddünen, die in der Sonne schöne Schattierungen zeigen. Davor zieht sich ein ausgetrocknetes Flussbett entlang, vielleicht 50m breit, in dem sehr viele grüne Bäume und Büsche wachsen. So kann Wüste also auch aussehen… 
So kann Wüste also auch aussehen

 Seltsamerweise wird der Himmel immer bedeckter und als wir Gobabeb erreichen, regnet es tatsächlich, nicht stark aber immerhin. Das passiert sonst dreimal im Jahr. Da komme ich schon einmal in die Wüste und dann sowas! Beeindruckt bin ich von der Stille, die hier herrscht. Es mag sein, dass es keine vollkommene Stille gibt, aber dies hier ist doch sehr nahe dran. Ich stelle fest, wie gut es tut, keinen Lärm um sich herum zu haben.
Es wohnen doch mehr Menschen hier, als ich gedacht hätte. Arbeiter, Forscher, Praktikanten, Studenten aus aller Welt. Insgesamt sind es vielleicht um die 20 Leute, die Atmosphäre ist sehr nett und die Stimmung beim gemeinsamen Abendessen sehr lustig. Drei Tage lang habe ich Zeit, das Leben hier etwas kennen zu lernen. Die Station besteht aus vielen kleinen flachen Häusern, in denen es überraschend kühl ist. In der Mitte steht ein großer Turm, der Wasserturm, auf den ich natürlich auch einmal klettern muss. Es gibt einen kleinen Garten, einen Basketballplatz und einen Swimming Pool. Der Sternenhimmel hier -fernab von jeglicher Lichtverschmutzung- ist einfach der Wahnsinn! Noch niemals zuvor habe ich so viele Sterne auf einmal gesehen! Was ich nicht wusste, ist dass es in der Wüste doch so viele Lebewesen gibt. Wir sehen seltsame Käfer und Skorpione. Spät am Abend heißt es plötzlich: „The river is comming!“ –Der Fluss kommt? Das passiert normalerweise einmal pro Jahr, im letzten Jahr kam das Wasser nicht. Alle sind in größter Aufregung. Zusammen laufen wir im Stockdunkeln das ausgetrocknete Flussbett entlang. Lauft lieber nicht in der Mitte, es könnte etwas mehr Wasser sei! Endlich hören wir es! Und man kann es sogar riechen. Der Fluss kommt langsam das Bett entlang. Begeistert laufen wir barfuß vor dem Wasser her, das erst langsam ist und dann immer mehr und immer schneller wird. We are escorting the river! Bald werden unsere Füße nass, das Wasser ist warm und schlammig. Wenig später flüchten wir uns ans Ufer und schauen dem Wasser zu. Der Fluss ist inzwischen sehr breit und sehr ziemlich tief geworden. Alle Bewohner und Besucher Gobabebs haben sich versammelt um das Großereignis mitzuerleben. Es ist unglaublich, dass an der Stelle, wo wir eben noch trockenen Fußes standen, jetzt ein reißender Fluss fließt! Äste, Holzstücke, Tiere, eine Menge Zeug wird mitgeschwemmt. Eine White Lady Spinne wird aus dem Wasser gefischt. Lange stehen wir da, schauen das Wasser an und freuen uns. Es ist herrlich! Ich hatte wirklich unglaubliches Glück, dass ich das in den drei Tagen miterleben konnte.

Der Kuiseb River, normalerweise ein ausgetrocknetes Flussbett

 Am letzten Abend klettern wir zum Sundowner auf die höchste Düne, was doch länger dauert als ich gedacht hatte. Ein starker Wind bläst uns ununterbrochen Sand ins Gesicht, der auf der Haut sticht wie Nadeln. Oben angekommen ist die Aussicht herrlich, man hat einen schönen Blick über die Sandwüste. An dieser Stelle verabschiedet sich leider meine Kamera, da das Objektiv bald voller Sand ist, der ein ungesund klingendes Knirschen erzeugt. 
Eines der letzten Bilder meiner Kamera...kurz vor ihrem tragischen Ende


Weltwärts Zwischenseminar

Von Gobabeb fuhren wir nun nach Swakopmund, zwei Tage später auf der offenen Ladefläche eines Pickups –eine super Fahrt!- weiter nach Windhoek, wo unser Zwischenseminar begann. Dieses fünftägige Seminar fand in einem sehr schön gelegenen Tagungshaus im Umland Windhoeks statt, wo wir in Bungalows untergebracht waren. Es gab einen Swimmingpool, der in jeder freien Minute genutzt wurde. Sehr schön war es, so viele andere Freiwillige wieder zu treffen und sich über die unterschiedlichen Erfahrungen auszutauschen, die wir in Namibia bisher gemacht haben. Ich jedenfalls nahm eine Menge Motivation und Inspiration mit und freute mich irgendwie auch wieder auf die Arbeit im APC. 
Davon abgesehen hatten wir auch eine Menge Spaß und einen einmaligen Abschlussabend! ^^
Nach einem weiteren Wochenende in Windhoek, wo wir noch den Ferienausklang etwas feiern mussten, verteilten wir uns wieder in alle Richtungen an unsere Projektplätze. 

Nach einem so langen Urlaub war es tatsächlich sehr schön, wieder „zu Hause“ anzukommen und von allen herzlich begrüßt zu werden! Entspannt und erholt machte es wirklich Spaß, wieder im APC anzufangen.