Montag, 27. September 2010

Hello again...

Es ist wohl an der Zeit, endlich mal wieder was zu schreiben und euch ein bisschen von dem zu erzählen, was ich hier so mache. Irgendwie ist hier immer eine Menge los und immer viel zu tun, sodass ich kaum zum schreiben komme. Insgesamt kann man aber sagen: I´m fine. (Was ich hier schätzungsweise zwanzig Mal täglich wiederhole, da jeder jeden bei jeder Gelegenheit fragt:"How are you?" Sogar die Kassiererin im Supermarkt.)

Inzwischen bin ich auch umgezogen und wohne jetzt bei einer Gastfamilie in einem gemütlichen kleinen Zimmer, das ich im Moment noch für einige Tage mit Johanna, meiner Vorgängerin teile. Da die Familie insgesamt drei Kinder hat (davon ein eigenes, die anderen Kinder von Verwandten) ist also immer etwas los. Außerdem wohnen hier noch zwei Mädchen aus der Schweiz, die hier für drei Monate im APC arbeiten. 

Inamu, meine "Gastschwester" letzte Woche, an ihrem dritten Geburtstag

Ansonsten bin ich eigentlich hauptsächlich im APC beschäftigt, wo ich meistens von morgens um 8 bis abends 18 Uhr arbeite. Es ist verrückt, wie man schon nach so kurzer Zeit hier völlig eingespannt ist und das alles so etwas wie Alltag wird. Mein Stundenplan für die Woche ist inzwischen ziemlich voll und es kommen trotzdem immer wieder neue Schüler dazu, die noch irgendwie untergebracht werden müssen. (Das bedeutet aber nicht, dass ich den ganzen Tag volles Programm habe, denn manche Schüler erscheinen einfach nicht zu ihrer Stunde. In solchen Fällen habe ich dann eben ein bisschen mehr Freizeit, was auch ganz schön ist.) Ich hätte niemals gedacht, dass ich tatsächlich gleich anfangen würde, Geigen- und vor allem Gitarrenunterricht zu geben, aber erstaunlicherweise ist das gar kein Problem. Inzwischen habe ich sogar einen eigenen Unterrichtsraum (verbringe also nicht mehr den Großteil der Stunde damit, einen Platz zum unterrichten zu suchen). Dieser ist zwar fast komplett leer (bis auf die Bilder, mit denen ich heute die Wände behängt habe), hat aber eine schöne Akustik und ist jetzt sogar mit einem E-Piano ausgestattet. Die Schüler nennen mich Miss Maleika, was echt herrlich ist. "Mareike" kann man hier nicht aussprechen.

Samstag war im APC ein Großereignis: der Violin day, der von Johanna und uns anderen vier Freiwilligen organisiert wurde. Es begann morgens mit einem Frühstück, dann gab es den Tag über "Geigenorchester"-Proben, einzelne Stimmproben, zwischendrin Pausen, Spiele und natürlich Essen.

Gute Stimmung beim Violin Day
 Abends war dann das Abschlusskonzert, wo wir unsere Ergebnisse präsentieren konnten. Es war schon überwältigend, den Pachelbelkanon auf der Bühne mit 20 Kindern zu spielen, die konzentrierten oder einfach strahlenden Gesichter zu sehen... Im Grunde klang es unheimlich schief, aber die Begeisterung machte das wieder wett, das machte also in dem Moment gar nichts.
Auch andere Gruppen des APCs traten bei dem Konzert auf, vor allem die Tanzgruppen waren richtig toll. Afrikanischer Tanz und etwas HipHop-ähnliches. Ich war beeindruckt, wie gut die Kinder tanzen können und an dem Vorurteil, Afrikaner können viel besser tanzen als wir Europäer, scheint wohl doch etwas dran zu sein. In vielen Fällen trifft das jedenfalls zu. 
Ich war also den ganzen Samstag lang voll beschäftigt und brauchte den gestrigen Tag wirklich zum Entspannen. Es ist schon herrlich, auch einfach mal nichts zu tun. Freizeitbeschäftigungen gibt es hier eher weniger und wenn ich nicht so viel zu tun hätte, würde ich mich sicher langweilen. Man kann allerdings für 50N$ (also 5€!) in einem 50m-Becken schwimmen, welches eigentlich zu einem Hotel gehört. Das ist trotz des furchtbaren Preises ziemlich schön, und da waren wir also gestern Nachmittag. Nur fühlt man sich seltsam dabei, wenn man vor der Tür noch von Kindern nach Geld gefragt wird...da weiß ich nie so richtig, wie ich damit umgehen soll.

So, genug erzählt. ^^ Viele Grüße nach Deutschland (oder wohin auch immer)!

Freitag, 17. September 2010

Endlich Internet!!!

Hallo an alle!
Nachdem ich nun schon einige Zeit hier in Namibia bin, habe ich nun auch endlich Internet, sodass ich euch ein bisschen auf dem Laufenden halten kann. Da ich mich bisher kaum bzw garnicht um diesen Blog gekümmert habe, muss ich das wohl nun nachholen...
Seit meiner Ankunft in Windhoek vor einer Woche habe ich so einiges erlebt und kann es kaum glauben, dass ich erst seit 7 Tagen hier bin. Gerade heute stellte ich fest, dass ich inzwischen sogar das Englisch, welches hier einen seltsamen Akzent hat, einigermaßen verstehen kann. An die Temperaturen habe ich mich auch langsam gewöhnt. Denn obwohl hier gerade erst Frühling ist, kann die Hitze um die Mittagszeit wirklich schlimm sein. Dank Sonnencreme bin ich jedoch vor schlimmeren Schäden bisher verschont geblieben.
Angekommen bin ich am Freitag, dem 10.September mit 9 anderen Freiwilligen am Flghafen Windhoek, der jedoch 50km außerhalb der Stadt, quasi im Nichts liegt, sodass einem die Ankunft eher wie eine Notlandung im Niemandsland vorkommt, denn die Landschaft besteht aus braunem vertrocknetem Gras und verdorrten Büschen. Diese Weite ist schon beeindruckend: Man kann kilometerweit sehen ohne das irgendwelche Anzeichen von Zivilisation erkennbar sind.

Auf dem Weg vom Flughafen nach Windhoek


Vom Flughafen abgeholt wurden wir von Ulrike, Verantwortlichen für das DED-Weltwärts-Programms in Namibia, die auch das fünftägige Einführungsseminar leitete. Für diese Zeit blieben wir in Windhoek und bekamen vor allem praktische Tipps für das Überleben in Namibia. Interessant war vor allem die Stadtführung, bei der auch das „Informal Settlement“ Katatura nicht ausgespart wurde. Fotos zu machen habe ich mich jedoch nicht getraut, das wäre zu dreist gewesen.
Seit Mittwoch Abend bin ich nun an meinem Einsatzort in Tsumeb, einer hübschen kleinen Stadt, die zu Recht auch Gartenstadt genannt wird. Die Fahrt hierher war schon sehr abenteuerlich, aber das ist eine andere Geschichte. Im Moment wohne ich für drei Wochen provisorisch bei Lis, der Leiterin meines Projekts. Ich habe hier also ein schönes Zimmer und werde zudem auch noch bekocht, wunderbar.
Das Arts Performance Centre (APC), wo ich arbeite liegt direkt gegenüber und ist eine Einrichtung, wo Kinder nachmittag verschiedene Instrumente lernen, Zeichen- oder auch Tanzkurse besuchen können. Das Gelände sieht schon von außen sehr nett aus, es besteht aus vielen runden Strohdach-Hütten mit etwas Garten dazwischen. Erstaunt war ich über die gute Ausstattung mit sehr vielen Geigen, Cellos, E-Pianos und vielen anderen Instrumenten. Der Vormittag wird zur Unterrichtsvorbereitung genutzt, aber die Lehrer können in dieser Zeit auch selbst Unterricht nehmen oder auf ihren Instrumenten üben. Ich habe also endlich mal Gelegenheit, richtig Klavier zu üben.^^ Gegen 14 Uhr kommen dann die Kinder und ab da läuft alles ziemlich chaotisch. Bisher hatte ich nur eine Unterrichtsstunde, mein Stundenplan für die nächste Woche ist aber schon ziemlich voll. Viele Kinder wollen unbedingt noch Klavier oder Geige lernen, obwohl sie schon drei andere Instrumente spielen... das ist ein bisschen verrückt. Aber das kann jeder selbst entscheiden. Die Kinder sind übrigens wirklich süß und ich muss unbedingt mal Fotos machen. Da ich von 8 bis 17Uhr (abzüglich einer einstündigen Mittagspause) im APC sein muss, bleibt kaum Zeit für etwas anderes. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn es macht wirklich Spaß. 
So, jetzt muss ich los. Heute abend wird noch in irgendeiner Bar (ja, sowas gibt es hier) der Geburtstag von einem der Lehrer gefeiert. 
Dann also tschüs, bis bald! ^^

Samstag, 11. September 2010

Gut gelandet

Hallo alle zusammen ...

Dieser Post ist gar nicht von mir. Das soll Euch, die Ihr im kommenden Jahr (zwölf Monate übrigens) dieses virtuelle Tagebuch lesen wollt und sollt, aber nicht sonderlich stören, denn der Autor ist bestens über mein Verbleiben informiert (das glaubt er jedenfalls...).

Nur soviel sei an dieser Stelle gesagt:
Nachdem ich mich am Donnerstag (09.09.2010) Abend zum Frankfurter Flughafen aufgemacht hatte und im Flugzeug doch noch ein Platz für mich frei war, bin ich nach einem kurzen Zwischenstopp in Johannesburg sicher und gesund in Windhoek angekommen, wo ich nun bis Mittwoch auf das Jahr in Namibia "vorbereitet" werde.

Alles Genauere werde ich dann wohl lieber selbst posten, bis dahin habt Geduld! ;)
Mareike